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Lexikon

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Buchstabe H

HAGEL
Meist in Verbindung mit Gewittern auftretender Niederschlag in Form von Eiskugeln oder Klümpchen mit 5 bis 50 mm Durchmesser (selten auch mehr); sie entstehen in rasch aufsteigenden, feuchten Luftströmen und sind entweder ganz durchsichtig oder abwechselnd aus klaren und undurchsichtigen, schneeartigen Schichten aufgebaut. Hagel erhält seine schalenförmige Struktur durch wiederholtes Emporgerissenwerden und Fallen in der Turbulenz verschieden temperierter Cumulonimbus-Wolkenschichten. Besonders gefährlich für Luftfahrzeuge. Ob in einer Gewitterwolke vorhandener Hagel bis zur Erdoberfläche durchkommt, hängt von der Höhe der Nullgradgrenze und der Höhe des Terrains ab.
HALO
Großer farbiger Ring um Sonne und Mond (22° oder 45°); entsteht durch Lichtbrechung in den Eiskristallen dünner Cirrostratus-Wolken; meist Vorbote für Wetterverschlechterung (Wolkenaufzug vor Warmfront).
HANGWIND
Lokaler Wind, der infolge der Tageserwärmung an Berghängen entsteht und tagsüber bergaufwärts, nachts bergabwärts weht. Siehe Bergwind.
HAUPTWOLKENUNTERGRENZE
(engl. "ceiling"). Definiert als Untergrenze der niedrigsten Wolkenschicht, die mehr als die Hälfte des Himmels bedeckt (Bedeckungsgrad über 4/8) und unterhalb 6000 m Höhe liegt. Damit werden Cirren für die Festlegung der Hauptwolkenuntergrenze ausgeschlossen. Der Bedeckungsgrad der tiefsten Wolkenschicht von mehr als 4/8 wird in der Flugplatzvorhersage (TAF) angegeben und bei unvorhergesehener Änderung berichtigt (AMD).
HEKTOPASCAL
Druckeinheit in der Meteorologie ab 1.1.1984 (nach Blaise Pascal, 1623-1662); sie löst das Millibar ab. 1 Hektopascal (hPa) = 1 Millibar (mb).
HIMMEL
Siehe Blauer Himmel.
HITZE
Hitzewelle. Längere Periode starker Erwärmung durch intensive Sonneneinstrahlung und Luftzufuhr aus südlichen Breiten.
HOCH
Ein Hochdruckgebiet oder eine Antizyklone ("Hoch") ist ein Gebiet, in dem der Luftdruck allseitig zum Zentrum hin zunimmt. Das Zentrum wird von einer oder mehreren kreisförmigen Isobaren (= Linien gleichen Luftdrucks) in eher weiteren Abständen zueinander umgeben. Das Hoch wird auf der Nordhalbkugel vom Wind in Richtung des Uhrzeigers umströmt (umgekehrt wie beim Tief). Auf der Südhalbkugel ist die Umströmungsrichtung umgekehrt. Hochdruckgebiete können einige tausend Kilometer Durchmesser haben und sehr lange bestehen bleiben. Die Winde sind im Hoch gewöhnlich schwach, der Himmel ist weniger mit Wolken bedeckt (als im Tief) und im allgemeinen frei von Regenwolken. Die Luft sinkt in Hochdruckgebieten ab und wird dabei trockener, d.h. Wolken werden aufgelöst, neue können sich nicht bilden, es herrscht überwiegend schönes Wetter. Ausnahme: Nebel im Winter. Im Zentrum der Hochs werden in der Regel 1025-1030 hPa (Hektopascal = Millibar) gemessen, gelegentlich auch bis 1050 hPa. Der höchste Bodenluftdruck wurde bisher mit 1082 hPa in einem winterlichen Hoch in Sibirien gemessen. Siehe auch Antizyklone.
HOCHNEBEL
Durch Ausstrahlung an der Dunstobergrenze einer Inversion bildet sich Hochnebel in Form einer Schichtwolke (Stratus). Kann auch allmählich durch aufsteigenden Bodennebel entstehen. In der Stratusschicht besteht meist Vereisungsgefahr für Luftfahrzeuge!
HOF
Enge Farbringe um Sonne und Mond, die beim Durchscheinen von dünnen Wasserwolken entstehen; auch Aureole genannt.
HÖHENSTUFE
Siehe Barometrische Höhenstufe.
HÖHENTIEF
Tiedruckgebiet in größerer Höhe, etwa im Niveau von 5km und relativ niedriger Temperatur als seine Umgebung. Auf den Bodenwetterkarten kaum nachweisbar, spielt aber für den Wetterablauf am Boden eine wesentliche Rolle.
HUNDERTJÄHRIGER KALENDER
Genaue Wetteraufzeichnungen (mit himmelskundlichen Beobachtungen vermischt) des fränkischen Cisterzienser Abtes Mauritius Knauer (1612-1664) von 1652 bis 1658. Die (von späteren) Bearbeitern daraus abgeleiteten Wetterprognosen gehen von der (fälschlichen) Annahme aus, daß sich das Wetter unter dem Planeteneinfluß alle 7 Jahre exakt wiederholt. Die Angaben sind nur als historisches Wetterdokument brauchbar.
HUNDSTAGE
Eine beständige Hochdrucklage von Mitte Juli bis Mitte August (24.7.-23.8.) mit extrem heißen Tagen, vor allem im Mittelmeergebiet. Der Name rührt daher, da die Sonne in dieser Zeit etwa gleichzeitig mit dem "Hundsstern" (Sirius) aufgeht.
HURRIKAN
Tropischer Wirbelsturm im Bereich Mittelamerikas, besonders von Juli bis September auftretend. Siehe Tropische Wirbelstürme.
HYDROMETEORE
Durch Kondensaton, Gefrieren bzw. Sublimation aus atmosphärischem Wasserdampf hervorgegangene Teilchen der Atmosphäre; sie fallen entweder als Niederschlag (Nieseln, Regen, Eisnadeln, Schnee, Griesel, Reifgraupeln, Eiskörner, Frostgraupeln, Hagel), oder werden an festen Gegenständen abgelagert (Tau, Reif, Rauhreif, Rauhfrost, Glatteis, Frostbeschlag).